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Arthrose - degenerative Gelenkerkrankung

Arthrose: Injektionstherapie mit Hyaluronsäure kann Schmerzen lang anhaltend lindern

 

Die Knie schmerzen, die Hüfte zwickt: Regelmäßig kommen Patienten mit langer Leidensgeschichte zu Dr. Frank Styra und unserem Team in das Move MVZ am Stiglmaierplatz in München. „Weil sie Schmerzen in den Gelenken haben, bewegen sie sich immer weniger“, berichtet der erfahrene Orthopäde.

 

„Dabei ist das bei Arthrose genau das Falsche. Dann werden die Beschwerden immer schlimmer. Bewegung ist die beste Medizin. Gelenke müssen trainiert werden. Wir müssen es schaffen, die Patienten wieder aus der Entzündung herauszuholen. Denn Arthrose tut nur weh, wenn ich in der Entzündung bin.“

 

Bei der Verschleißerkrankung wird die schützende Knorpelschicht im Gelenk großflächig zerstört. Nach und nach verschwindet der Gelenkspalt, bis die Knochen ohne Puffer direkt aufeinander reiben und der unter der Knorpelschicht liegende Knochen angegriffen wird.

Durch den rissig gewordenen Knorpel dringt Flüssigkeit ins Knochengewebe ein. Entzündungen entstehen, die starke Schmerzen verursachen, ähnlich wie bei einer akuten Prellung oder Verstauchung.

 

90 Prozent der über 70-Jährigen in Deutschland haben Arthrosebeschwerden

 

Arthrose ist die häufigste aller Gelenkerkrankungen. Der Bundesverband der Deutschen Rheuma-Liga gibt an, dass 75 Prozent der über 50-Jährigen und 90 Prozent der über 70-Jährigen in Deutschland an Arthrose leiden. Betroffene klagen über Schmerzen, eingeschränkte Beweglichkeit und Überwärmung des Gelenks. Diese Beschwerden beeinträchtigen die Lebensqualität erheblich.
Bis zu sechs Millionen Frauen und Männer in Deutschland sind aufgrund von Arthrose in Behandlung. Bereits über vier Millionen Menschen tragen ein künstliches Gelenk. Laut der Gesundheitsberichterstattung des Bundes (GBE) 2024 werden jährlich mehr als 250.000 künstliche Hüftgelenke, 200.000 künstliche Kniegelenke und 25.000 künstliche Schultergelenke eingesetzt.

 

Mit Hyaluronsäure „Patienten wieder in die schmerzfreie Bewegung bekommen“

 

„Unser Ziel ist es, die Entzündung zu durchbrechen. Dr. Styra betont: „Bei leichter bis mittelschwerer Arthrose ist Hyaluronsäure eine faszinierende Möglichkeit, Patienten wieder in die schmerzfreie Bewegung zu bekommen.“ Er ist seit vielen Jahren als leitender Orthopäde am Olympiastützpunkt Bayern tätig.

 

Hyaluronsäure ist eine gelartige Substanz, die natürlich im menschlichen Körper vorkommt. 
Sie findet sich etwa in der Gelenkflüssigkeit, im Bindegewebe und in der Haut. In den Gelenken dient sie als Schmiermittel. Sie sorgt dafür, dass Muskeln und Gelenke reibungslos gleiten. Zudem wirkt sie stoßdämpfend.

 

Der Körper stellt Hyaluronsäure selbst her. Mit zunehmendem Alter, bei starker Belastung, etwa durch Sport, sowie nach Verletzungen und bei Entzündungen wird sie jedoch schneller abgebaut, als sie ersetzt wird. Arthroseschmerzen können so entstehen oder sich verstärken.

 

Hyaluronsäurespritzen ergänzen vorübergehend die Gelenkflüssigkeit. Das lindert Schmerzen und verbessert die Beweglichkeit. Zugleich wirken sie sich positiv auf die Bildung und Verteilung des körpereigenen Schmiermittels und Stoßdämpfers aus. Verschiedenste Hyaluronsäure-Präparate sind erhältlich – von nieder- bis hochmolekular.

 

Die Hyaluronsäuretherapie wurde inzwischen in die Leitlinien der DGOOC (Deutsche Gesellschaft für Orthopädie und Unfallchirurgie) aufgenommen.

Einmal-Injektionstherapie mit Hyaluronsäure und Portrait von Dr. Frank Styra

Einmal-Injektionstherapie mit Hyaluronsäure – Dr. med. Frank Styra

Hyaluronsäure bei Arthrose – vier Fragen an Orthopäde Dr. Frank Styra

Wie läuft eine Arthrosetherapie im Move MVZ Am Stiglmaierplatz ab?

„Ich vergleiche die Arthrosetherapie gerne mit einem Garten. Wenn ich Unkraut habe, muss ich erst etwas geben, was das Unkraut kaputt macht. Danach muss das Gras regenerieren. Anschließend kann ich die Wiese pflegen. Kommt ein Patient mit zum Beispiel viertgradiger Arthrose, beginnen wir meist mit einer Eigenbluttherapie mittels autolog konditioniertem Plasma (ACP). Ziel ist es, biologisch den entzündlichen Mechanismus des Gelenks zu durchbrechen. Mit einer einfachen Hyaluronsäure triggern wir die Schleimhaut an, damit sie wieder selbst Hyaluronsäure bildet.

Das ist so, wie wenn man sich beispielsweise kurz vor dem Urlaub das Spanischbuch greift, damit die Vokabeln kurzzeitig wieder sitzen. Damit das Gelenk nachhaltig funktioniert und belastungsstabil bleibt, setzen wir im nächsten Schritt die höchstmolekurare Hyaluronsäure ein. Damit können Betroffene für viele Monate aktiv sein und Sport treiben. Das gilt auch, wenn die Röntgenbilder schlimm aussehen und die Patienten sprichwörtlich auf den Felgen laufen. Solange die Knochenqualität noch gut ist, haben wir Chancen.“

 

Warum spritzen Sie nicht direkt die höchstmolekulare Hyaluronsäure?

„Das kann man machen. Aus meiner Erfahrung im Spitzensport behandle ich die Betroffenen allerdings schrittweise. So vermeide ich, dass sie ihre Gelenke gleich überlasten, weil es ihnen unmittelbar nach der Behandlung wieder so gut geht.

 

In welchen Abständen spritzen Sie Hyaloronsäure?

„Das hängt von der Ausgangssituation und der Belastung des Patienten ab. Wir haben immer Abbauprozesse im Körper. Körpereigenes Hyaluron hat ein Molekulargewicht von ungefähr 6 bis 7 Millionen Dalton. Die einfache Hyaluronsäure, die wir einmal als Trigger spritzen, liegt bei 1 bis 1,5 Millionen Dalton. Es gibt auch Varianten mit einem höheren Molekulargewicht. Diese verbleiben länger im Körper und können somit eine längere Wirksamkeit aufweisen.  Man muss wissen: Sobald Hyaluronsäure im Gelenk ist, fängt der Körper an, sie abzubauen. Wer nur Rad fährt und spazieren geht, benötigt eine Auffrischung in der Regel wesentlich später als jemand, der regelmäßig joggen geht oder Tennis spielt. Die meisten Freizeit- und Leistungssportler, die ich behandle, brauchen einen Abstand von 3 bis 4 Monaten.“

 

Was können Arthrose-Patienten selbst tun?

 

„Gezielte Bewegung und eine antientzündliche Ernährung spielen Im Gesamtkonzept eine wichtige Rolle. So können wir es schaffen, eine OP hinauszuzögern oder zu vermeiden. Auf dem eigenen Knie zu laufen ist immer besser als auf einem künstlichen Knie. Ich rate Patienten deshalb neben Physiotherapie zu täglichen Übungen zum Muskelaufbau – schon fünf Minuten pro Tag zeigen Effekte. Wichtig ist auch, den Stoffwechsel zu prüfen und zu verbessern und überflüssige Kilos abzubauen, um die Gelenke zu entlasten. Bei Arthrose sollte wenig Fleisch und tierisches Eiweiß auf den Teller kommen. Stattdessen sind Fisch, vollwertiges Getreide, grünes Gemüse und gute Fette empfehlenswert. Gewürze wie Kurkuma, Chili, Kreuzkümmel, Muskat und Koriander wirken entzündungshemmend. Sie können die Arthroseschmerzen zusätzlich mindern.“

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